Fragen und Antworten zur Konfirmation
„Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“ (Psalm 31, Vers 9)
Was bedeutet Konfirmation?
Das Wort Konfirmation leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet Stärkung, Befestigung. Wenn ein Mensch als Säugling oder Kind getauft wurde, bekennt er bei der Konfirmation selbst, was seine Eltern und Paten bei seiner Taufe stellvertretend bekannt haben: den Glauben an Gott.
Mit der Konfirmation wird u.a. das Recht zugesprochen, in allen evangelischen Gemeinden am Abendmahl teilzunehmen, Pate zu werden, an kirchlichen Wahlen teilzunehmen oder in kirchliche Ehrenämter gewählt zu werden.
Was geschieht bei der Konfirmation?
Die Konfirmation ist ein festlicher Gottesdienst, mit dem die Konfirmandenzeit ihren Abschluss findet. Am Beginn des Gottesdienstes steht der Einzug der Jugendlichen in die Kirche. Höhepunkt des Gottesdienstes ist das persönliche Zusprechen des Segens ("Einsegnung") für jeden Konfirmanden und jede Konfirmandin. Dazu wird eine Urkunde und ein kleines Geschenk der Gemeinde überreicht. In der Regel schließt sich daran die erste Abendmahlsfeier der Jugendlichen an.
Wie bereitet man sich auf die Konfirmation vor?
In der 7. und 8. Klasse wird für unsere Heranwachsenden eine Zeit des besonders intensiven Hineinwachsens in die Kirchgemeinde angeboten. Es ist die Konfirmandenzeit, die in der Regel nach zwei Jahren mit der Konfirmation am Pfingstsonntag endet. Bis dahin sollen die Jugendlichen entdecken, was es bedeutet, zu einer Kirchgemeinde zu gehören und Christ(in) zu sein. Sie werden Glaubensvollzüge kennenlernen, Gemeindeleben erleben und mitgestalten und auch über den Horizont der Ortsgemeinden und der eigenen Religion hinaus auf das schauen, was andere denken und glauben.
Exkursionen, die mehrtägige Konfirmandenfahrt und gesellige Abende verleben wir gemeinsam, um als Gruppe zusammen und im Glauben zu wachsen.
Die Taufe ist für die Teilnahme am Konfirmandenunterricht keine Voraussetzung. Sie kann genauso gut während der Konfirmandenzeit oder zur Konfirmation geschehen.
Kostet die Konfirmation Geld?
Es wird ein Zuschuss für das Konfirmandenjahr in Höhe von 10 Euro für die laufenden Kosten von den Eltern erbeten. Dazu kommen Beiträge für zwei Exkursionen und die Konfirmandenfahrt. Wir versuchen alles kostengünstig zu gestalten, sind aber leider auf die Beiträge der Familien angewiesen. Für Jugendliche und Eltern, die diesen Betrag nicht aufbringen können, finden wir Regelungen. Wir möchten allen gleichermaßen die Chance bieten, miteinander an unterschiedlichen Orten den Glauben zu entdecken. Die Konfirmation selbst ist kostenlos. Nach dem Gottesdienst wird wie immer eine Kollekte gesammelt.
Wann findet die Konfirmation statt?
Der Konfirmationsgottesdienst findet in der Regel am Pfingstsonntag für jedes Kirchspiel in je einem Gottesdienst statt. Meist wird dieser in der Kirche gefeiert, aus deren Gemeinde die meisten Jugendlichen des Jahrgangs stammen.
Wie meldet man sich zur Konfirmation an?
Die Anmeldung zur Teilnahme an der Konfirmandenzeit kann direkt in den Pfarrämtern Neustadt und Pillingsdorf oder im Gemeindebüro Neustadt geschehen.
Kann man sich auch ohne Taufe konfirmieren lassen?
Nein, die Konfirmation setzt die Taufe vor oder während der Konfirmandenzeit, spätestens aber zur Konfirmation voraus.
Was bringt mir die Konfirmation?
Vordergründig bringt die Konfirmation vielleicht ein schönes Fest, Geschenke oder das Geld für den Führerschein. Tiefgründiger bergen die Konfirmation und ihre Vorbereitung die Chance, über die Fragen des Lebens nachzudenken, in einer Gruppe Orientierung zu suchen und Freude am Christsein zu finden. Schließlich bringt die Konfirmation auch kirchenrechtlich etwas: Konfirmierte dürfen Pate oder Patin werden, eine Nottaufe vornehmen und an kirchlichen Wahlen teilnehmen (in der EKM aktiv ab dem 14. Lebensjahr, passiv ab dem 18. Lebensjahr).
Müssen Erwachsene, die sich taufen lassen wollen, sich auch konfirmieren lassen?
Nein, da ein Erwachsener bei seiner Taufe das Bekenntnis zu Gott als Vater, Sohn und Heiligem Geist selbst abgibt. Das gilt auch für Jugendliche ab 14 Jahren, die sich im Zusammenhang mit dem Konfirmandenunterricht oder der Konfirmation taufen lassen.
Können Kinder, die an der Jugendweihe teilgenommen haben, sich auch konfirmieren lassen?
Die Teilnahme an der Jugendweihe schließt eine Konfirmation nicht grundsätzlich aus. Die Regelungen sind in den einzelnen Gemeinden verschieden. Unterschiedlich ist auch der Charakter der Jugendweihen. Wer an einer Jugendweihe mit antikirchlicher Tendenz teilnimmt, wird sich hinterher wohl nicht konfirmieren lassen.
Können Eltern ihr Kind konfirmieren lassen, wenn sie selbst nicht Kirchenmitglieder sind?
Ja, das ist möglich.
Was soll man zur Konfirmation schenken?
Die Konfirmation ist ein besonderer Tag für die Jugendlichen. Daran wird sich auch das Geschenk orientieren. Eine alte Tradition ist, Konfirmandinnen und Konfirmanden eine Bibel oder ein Gesangbuch zu schenken. Vielfach wird Bargeld zur Konfirmation geschenkt, damit sich die Konfirmanden später selbst einen Wunsch erfüllen können.
Können Nichtgetaufte am Konfirmandenunterricht in einer Gemeinde teilnehmen?
Ja, die Teilnahme an Gemeindeveranstaltungen, also auch am Konfirmandenunterricht, ist offen für alle, egal ob getauft oder ungetauft. Ob am Ende des Unterrichts die Taufe und die Konfirmation steht, können die Jugendlichen mit ihren Eltern selbst entscheiden.
Welche Rolle spielen die Taufpaten bei der Konfirmation?
Formal endet das Patenamt mit der Konfirmation. Praxis ist eher, dass die Paten die jungen Menschen auch über die Konfirmation hinaus begleiten.
Welches ist die angemessene Konfirmationskleidung?
Eine jugendgemäße, festliche Kleidung ist angemessen. Die Kleiderfrage sollten die Eltern und Jugendlichen gemeinsam besprechen. Wichtig ist, dass man weder "over-" noch "underdressed" ist.
Wo finde ich einen Konfirmationsspruch?
Konfirmationssprüche finden sich in der Bibel. Wir stellen für unsere Konfirmanden meist auch eine Liste mit Sprüchen zusammen, die ihnen die Auswahl erleichtert und von denen sie sich einen Spruch aussuchen können. Manche Jugendliche suchen selbst in der Bibel oder wählen Sprüche, die schon Eltern, Großeltern oder Paten als Konfirmationsspruch hatten. Sprüche zur Konfirmation finden sich auch auf www.konfiweb.de
Muss nach einem Kirchenaustritt die Konfirmation wiederholt werden?
Nein, ein Austritt aus der Kirche macht die Konfirmation nicht rückgängig. Er entbindet von den kirchlichen Pflichten und schränkt die kirchliche Mitgliedschaftsrechte ein. Bei einem Wiedereintritt wird die Konfirmation, ebenso wie die Taufe, nicht wiederholt.