Dorfkirche Zwackau
Zwackau St. Nikolaus Ausgrabungen des Landesamtes für Denkmalpflege in Erfurt ergaben, dass schon vor 1200 eine als Turmbau angelegte Kapelle bestand. Sie wurde um 1200 durch den Anbau einer kleinen Apsis zur Aufnahme des Altars erweitert. Diese Apsis wurde nach vielleicht anderthalb Jahrhunderten durch den Anbau eines Chorhauses ersetzt, wodurch der Raum im Erdgeschoss des Chorturms die Rolle des Kirchenschiffs bekam. Eine weitere wichtige Station der Baugeschichte ist der Einbau einer Kassettendecke im Chorhaus im 17. Jahrhundert. Gleichzeitig wurde wahrscheinlich die untere Empore eingebaut. Die Kassettendecke im Schiff ist ähnlich gestaltet wie die Decke im Chorhaus, aber wesentlich jünger. Der kleine Altar trägt die Jahreszahl 1701und ist sehr schlicht gehalten. Die Bemalung mit Sprüchen und Ornamenten blieb erhalten. Im Altaraufsatz ist eine Kostbarkeit aus jüngster Zeit zu sehen. In einem einfachen, gotisierend gearbeiteten Schrein stehen drei Holzplastiken von Widauerin Freilassing, eine Kreuzigung mit Johannes und Maria. Sie wurden von einem Zwackauer Gemeindeglied gestiftet. Eine verhältnismäßig große und kraftvolle Kanzel von 1619steht im Triumphbogen. Ihr Aufsatz ist 1701 datiert. Um ihretwillen wurde der Kämpfer abgeschlagen, der den Zugang erschwerte. Vervollständigt wird die Ausstattung von einem Taufengel, der einen Kranz hält, in den die Taufschale eingesetzt werden kann. An der Nordseite ist ein kleines Kruzifix des 14. Jahrhunderts erhalten. Von großer kunstgeschichtlicher Bedeutung sind die Reste eines großen Freskos, das ursprünglich wahrscheinlich um den ganzen, damaligen Raum der Kapelle lief. Heute sind dem Altar gegenüber noch drei Gestalten zu erkennen, dazu ein Engel mit Spruchband. Auch ein Weihekreuz ist erhalten. Am 22. Juli 2001 wurde die Kirche nach 13 Monaten Bauzeit wieder feierlich in Gebrauch genommen. Eine Orgel besitzt Zwackau nicht, aber ein Harmonium der Fa. Lindholm. Im Turm hängen zwei Stahlglocken aus Apolda, 1920 und 1962 gegossen.